
Clearaudio TT3 gegen Clearaudio "Tracer" auf einem Clearaudio Innovation Basic Laufwerk
Diesen Klangverglech mit diesen verschiedenen Tonarmen war schon lange mein Plan. Und das im werten Wohnzimmer oder Wohnraumstudio. Mir fehlten bis dato 2 gleiche Tonabnehmer. Für diesesn Klangvergleich verwendete ich dann 2 Clearaudio MC Concept, die allesamt gut eingespielt waren. DIe Bilder sind nachträglich gemacht worden. Da ist der aktuelle Clearaudio MC Stradivari V 2 drauf. Warum und was bringt dieser Vergleiich?
Theoretische Vorteile eines Tangentialarm:
Die häufigste Tonarmart ist der Radialtonarm. Der kann 15 - 30cm und länger sein. Wird bei der Abtastung des Musiksignals ein Radialtonarm verwendet, kann er die tangentiale Aufzeichnungstangente nicht überall folgen. Die Nadel des Tonabnehmers beschreibt ja einen Halbkreis. Die Abweichung zwischen dem tatsächlichen Winkelkreis mit dem Tonabnehmer in der Rille und der Aufzeichnungtangente, nennt man den tangentialen Spurefehlwinkel. Dieser Fehlwinkel kann bei Radialtonarmen nur minimiert, nicht gänzlich vermieden werden. Der eingestellte Überhang und Kröpfungswinkel dient diesem Ziel. Je länger der Tonarm, desto minimierter treten Verzerrungen auf. Aber sie sind immer noch hörbar!
Ein Tangentialtonarm wird auf einem Schlitten zur Plattentellerachse in gerader (linearer) Richtung mitbewegt. Hauptvorteil eines Tangentialtonarms ist, dass die Nadel im Idealfall immer exakt tangential zur Rille liegt. Wichtig ist zu wissen, das eine LP ja immer tangential mit einem Schneidestichel hergestellt wird. So müssten eigentlich weniger hörbare Verzerrungen auftreten. Die physikalisch entstehende Skatingkraft, die beim Radialtonarm auftritt, müsste somit beim Tangentialarm wegfallen.
Es gab in der Vergangenheit 2 Arten von Tangentialarme. Die mit einem Servomotor wie bei Revox oder Yamaha oder Techniks.. sind die bekanntesten der Vergangenheit. Durchsetzen konnten sie sich nie. Moderne Tangentialarme sind nach einem anderen Prinzip hergestellt. Nach wie vor sehr aufwendig, aber ohne irgendwelche Servomotoren oder ähnlichen Geschichten funktionieren diese Tonarme. Die Bekanntesten werden von Clearaudio hergestellt. SIe laufen mechanisch auf reibungsarmen Rollen. Das Ziel ist, das die Nachführkraft der Rille der Platte ausreicht, damit der Tonabnehmer, samt Tonarm der Plattenrille nach innen tangential folgen kann. Tangentialtonarme weisen daher prinzipbedingt keine Skatingkraft auf und benötigen daher auch keine Anti-Skating-Einstellung. Und dieses Prinzip verfolgt Clearaudio schon seit längerem überaus erfolgreich und deshalb hab ich mich dann für einen Clearaudio TT3 entschieden. Als zweiten Arm am Laufwerk entschied ich mich für einen Clearaudio "Tracer" Tonarm. Der Tracer ist ein technisch brillianter neuer Radialtonarm von Clearaudio. Eine spezielle Saphirlagerung und extrem reibungsfreie Kugellager machen diesesn Tonarm zu einem Spitzentonarm. Vom Einbau angefangen bis zum täglichen Gebrauch ist dieser Tonarm spitzenmäßig. Darum ergänzt dieser Arm auf mein Innovation Basic Laufwerk den tangentialen TT3 Tonnarm.
Weitere Infos vom Hersteller:
Also ein Vergleich muß her!!
Der Klangvergleich gestaltete sich wie folgt.
- Clearaudio Innovation Basic Laufwerk sind 2 Tonarme
- Clearaudio TT3 (Tangentialtonarm)
- Clearaudio "Tracer" (Radialtonarm)
- Tonabnehmer jeweils Clearaudio MC Concept (Abschlußimprdanz bei 500 Ohm)
Die Elektronik dieser Kette besteht aus:
- Phonovorstufe: PS Audio GCPH
- direkt symetrisch an die Endstufe Threshold T 100 Class A angeschlossen.
- Phono und NF Verkabelung jeweils von Inakustik Reference NF 803.
- Lautsprecher: Heco Superior 830 Baujahr 1989
Der TT3 Gewicht 670g ohne Basis. Die Basis wiegt 235g
Drehmomentstarker DC Motor
Poliertes Glas und extrem ruhig laufende Kugellager
Der Tonarm ist hochgeklappt. Notwendig, wenn der "Tracer" zum EInsatz kommt, oder ein Plattenwechsel vorgenommen werden muß..
Zum Klangvergleich:
Ort: Wohnraumstudio
London Grammar "If you Wait" (45 RPM):
Die Klangbühne beim Tangential war breiter, der Bass kommt sehr knackig und trocken. Beim Radialtonarm scheint der Bass druckvoller aber nicht ganz so exaakt zu sein. Die tiefen Bässe bei "Hey Now" gefallen mir bei m TT3 besser. Präzise und knackig! Beide Tonarme bilden die Stimme von Hannah Reid unglaublich gut ab. Eine glasklare Abbildung kam da vom TT3!!
Eva Cassidy "Nightbird" 33 Version:"
Die Stimme kam beim TT3 klarer aus dem Lautsprecher. Der TT3 klang freier und auch in den tiefen Tönen sehr präzise. Deutlich breitere Bühnenabbildung gegenüber dem Tracer. Aber auch der Tracer ist da klanglich ganz groß!!
The Doors "Morrison Hotel" (Analogue Production 45 RPM):
Unglaubliche Dynamik und sehr gute Tonauflösung mit dem Tangentiallarm. Der Tracer schien wieder mit ein wenig mehr Bass zu punkten, jedoch auch hier wieder eine engere Bühne.
A. Vivaldi, Le Quattro Stagioni, Sonatrio De La Gioiosa Marca, Solist: G. Carmigiola. Divox Antiqua LPX-71601-1
Hier ist der Unterschied sehr deutlich zu hören.Diese Aufnahme zeigt unglaubliche Dynamiksprünge auf und Töne im sehr hoehen Hochtonbereich. Der Tangential bildete auch die höchsten, schnell auf einander folgenden Geigentöne verzerrungsfrei ab. Der Tracer spielte ebenfalls auf einem sehr hohen Niveau, jedoch klang er im Vergleich nicht ganz so klar und verzerrungsfrei wie der TT3.
Shoji Yokouchi Trio plus Yuri Tashiro: "Greensleevs Impex Records 2018":
Diese Aufnahme ist eine Herausforderung für jeden Tonarm. Gefordert ist da eine exakte Bühnenabbildung und eine möglichst verzerrungsfreie Abbildung der Hammondorgel von Tashiro. Hier wurde der Unterschied am Deutlichsten. Der TT3 bildete exakt den Bühnenaufbau wieder und spielte die Hammond nahezu verzerrungsfrei. Der Klang war ein wenig freier und exakter wie beim Tracer.
Fazit
Aber um es gleich zu sagen. Der "Tracer" spielte mit dem MC Concept hervoragend. Das klingt überaus bassdynamisch und knackig. Der Tonarm zeichnet sich durch hervorragende Verarbeitung und Handling aus!
Der TT3 Tangentialarm klingt offener, exakter in der Bühnenauflösung. Die Bässe vom Tracer sind sehr druckvoll und dyamisch. Der TT3 klingt auch druckvoll, trocken und sehr präzise. Geschmacksache!! Vor allem bei kritischen Instrumenten und im hohen Hochtonbereich meistert der Tangential die Frequenzen spielend und vor allem verzerrungsfrei. Der Tracer scheint basstechnisch ein wenig aggresiver ans Werk zu gehen. Der TT3 klingt harmonischer. Man merkt die fehlenden Skatingkräfte vor allem am Ende jeder Platte. Da punktet der TT3 wieder mit klarem verzerrungsfreiem Klang.
Also die Unterschiede sind hörbar und nachzuvollziehbar. Jedoch spielt auch der Tracer in einer sehr hohen Liga und macht ebenfalls Spaß damit umzugehen. Der TT3 ist mechanisch und technisch ein Meisterwerk und ist trotz seinen höheren Preises sein Geld wert!! Die Klangunterschiede sind da und nachvollziehbar. Es sind aber keine Welten dazwischen. Der Tracer spielt ebenfalls in der High End Liga und läßt keine Wünsche offen. Wie auf den Fotos sichtbar wechselte ich beim TT3 den Tonabnehmer zu einem Clearaudio MC Stradivari, was die Klangqualität nach einspielen des Tonabnehmers noch deutlich nach oben brachte. EIne Kombi die sich absolut lohnt, aber natürlich auch seinen Preis hat.
Nachteile des TT3 ist die Dejustierung des Tonarms/Tonabnehmers. Bei häufigerem Betrieb, d. h. der TT3 wird vom Plattenteller zum Plattenwechsel nach oben gezogen, verzieht sich der kleine Tonarm und somit der der Tonabnehmer. Mit einer kleinen Tonabnemerwaage auf dem Tonabnehmer kann dies dann zwar wieder justiert werden. Das heißt mit der Justageschrube, die über eine Öffnung an der Plexiglasplatte zu erreichen ist, kann der Tonarm wieder so eingestellt werden, so dass die Libelle wieder im Wasser ist. Danach sollte man das Auflagengewicht nachkontrollieren. Aber das ist ein wenig eine Fummelei. Ist ein Radialtonarm mal justiert, dann steht die Justage wie eingemauert.
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