Die Wettervorhersagen waren Tage zuvor sehr gut und Wolkenfrei, wurden aber von Tag zu Tag etwas kritischer. Für den 1. auf 2. November sollte es aber noch größtenteils Cirrenfrei bleiben. Angekommen auf dem Platz hatten wir aber einen etwas frischen Nordwind um die 25Km/h, vor dem wir uns nicht optimal schützen konnten. Mit von der Partie waren Werner, Hajü, Gitti und Sohn Nils.
Temperaturen in der Nacht gingen bis 6°C runter. War die ersten Stunden durch den böigen Wind sehr kalt. Transparenz anfangs schlecht. Nicht besser das Seeing!! Erst gegen 21 Uhr verbesserten sich die Bedingungen. SQM ohne Linse gegen 20 Uhr 21,39. Ab 21:50 21,68; Grenzgröße am Anfang bei 6m0; Ab 22 Uhr 6m5 bis 6m8 bei deutlich besserem Seeing: Der Wind ließ dann auch ein wenig nach!! Die Luftfeuchte war maximal bei 75%.
Die Besonderheit in dieser Nacht war für mich, das ich sämtliche Objekte 2 mal aufsuchen mußte. Durch Cirren und Wind war die Transparenz und Seeing bis ca 21 Uhr sehr mäßig. Die Grenzgröße war anfänglich bei knapp über 6mag. Das änderte sich jedoch gegen 21 Uhr deutlich bis um 22:30 ca 6m8!! Für mich eine sehr interessante Geschichte, da ich den Detailunterschied der bobachteten Objekte sehr gut nachvollziehen konnte
Die Fotos sind allesamt von Werner!!
Hier unsere Beobachtungsergebnisse:
Startobjekt war der im Schlangenträger stehende Komet C/2023 A3 Tsuchinshan-ATLAS im Dreieck von70 Oph, 67 Oph und66 Oph. Der Komet ist aber stark abgeschwächt und hat vom Fotovergleich zu Mitte Oktober etwa um 8x an Schweiflänge verloren. Sichtbarkeit mit freiem Auge war nicht mehr gegeben.
Komet C/2023 A3 (Tsuchinshan-ATLAS) etwas unterhalb der Mitte
Komet C/2023 A3 Tschinshan-Atlas 18:40 - 19 Uhr
Okularansicht bei 105x fst 6m0
Werner: Als Zeichenobjekt stand bei mir das OdM vom Nov24 an. Startpunkt über Mesarthim (Gamma Arietis) mit Starhopping zu den Galaxien NGC 772 und NGC 770. Die Galaxien zeigten sich am besten bei 140fach im 13er Okular. Die NGC 772 zeigte einen länglichen, helleren Kernbereich. Rechts vom Kernbereich eine kleine Verdickung. Der Ausläufer war extrem schwierig zu fassen, leichte Windstöße erschwerten die Sichtung und weitere Details. Die NGC 770 war nur als Nebelfleck wahrnehmbar.
Widdergalaxien / NGC770 und NGC772
HaJü: Meine Beobachtungsziele waren allesamt Objekte, die ich bis dato nur mit 12 Zoll beobachtet und dokumentiert hatte. Der aktuelle Komet bildet dahingehend natürlich eine aktuelle Ausnahme.
.NGC 6503 Gx Draco
Mit 105 x ist die Gx schon recht hell im Okular. Die Helligkeit von 10m2 visuell erlaubt höhere Vergrößerungen. Mit 225x stand sie bei den besseren Bedingungen wunderschön im Okular.
Werner: Danach ging es weiter zum zweiten Teil des OdMs, zur M74 Galaxie. Diese zeigte sich mit hellem Kernbereich. Die zwei Spiralarme und vereinzelte Verdickungen konnte ich nicht richtig erkennen. Deswegen verzichtete ich vorerst auf eine Zeichnung.
Als nächstes hatte ich einen PN auf dem Programm. Schon beim Anfahren blieb ich an einem kleinen Sternhaufen hängen: IC348 mit Nebel und hellem Nachbarstern Omicron Persei /Atik. Nebelanteil kam am besten mit UHC Filter.
Markanter Sternhaufen Nebel im Perseus / IC348 neben Atik
NGC 7538 EN Cepheus
Mit 105 und 180x mit UHC deutliche neblige Struktur um 2 Sterne. Der hellste Teil des Nebels
befindet sich Südwestlich. Dies bestätigte sich im OIII Filter.
Werner: Jetzt aber den PN NGC1514 aufgesucht. Eine markante 3er Kette im Übersichtsokular sichtbar. Durch Filterblinken schält sich der mittlere als PN heraus. Bei 140fach auch ohne Filter erkennbar. Dunkelstellen im PN konnte ich nicht erkennen. Der Zentralstern fein abzeichnend. Die kleineren Sterne um den PN mit 300fach wahrnehmbar.
Planetarischer Nebel im Stier / NGC1514
Zum Zeichnerischen Abschluss noch ein Vergleichsobjekt von Hajü und mir. Da sind wir immer auf die unterschiedlichen Ergebnisse gespannt. Dieses Mal ging es zur NGC157 im Cetus. Länglicher Zentralbereich mit einem kleinen Stern in einer Art Ausbuchtung. Hellere Kante vom oberen Spiralarm mit Mühe erkennbar.
Cetus Galaxie NGC157
NGC 157 Gx Cetus
Eine Balkenspiralgalxie, die bei den schlechteren Bedingungen nur als ein ovaler Nebel sichtbar war. Später bei ca 6m8 konnte ich die Gx höher vergrößern. Bei 225x sind deutlich Helligkeitsunterschiede innerhalb des Ovals zu erkennen. Die Balkenstruktur war mit 225x zu erkennen. Das Zentrum hellt ein wenig mittig aus der ovalen Struktur. Nordöstlich blinken zwei Vordergrundsterne. Einer scheint innerhalb der Gx.
NGC 253 Sculpture Galaxie Gx Sculpturis
War der krönende Abschluß. Schon 105 x lag sie waagrecht Okularfüllend im Okular.
Bei 225x waren die knotigen Strukturen innerhalb der Gx sehr gut zu erkennen.