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Dieses Jahr hatte ich einen Kurzbesuch von 2 Nächten beim Herzberger Teleskoptreffen 2022 in Jeßnigk geplant. Jeßnigk ist ein kleines Dorf am Rande des Elbe-Elster Tieflandes mit geschätzten knapp 500 Einwohnern. Die Landschaft ist von großflächigen Kieferwäldern und Ackerbau geprägt und hat keine (für mich sichtbare) Industrie, die den Nachthimmel versaut. Die Anfahrt erfolgte über Nürnberg-Leipzig in die Lausitz.

Nur zwei kleine Hinweisschilder (links und rechts der vorletzten Einfahrt) führen zum Treffen

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Anfahrt am Freitag, den 23.September

Die Wetterprognosen wurden aufs Wochenende von Tag zu Tag schlechter und der beste Tag war wieder mal gestern (Donnerstag). Das wiederholt sich irgendwie jedes Jahr. Aber irgendwer schrieb, daß die Wetterberichte öfters falsch liegt. Jedenfalls ist noch kein Regen fürs Wochenende gemeldet und es soll fast 10Grad wärmer sein wie bei uns im verregneten Süden.

Um 11:00Uhr traf ich dann am Platz ein und sorgte vereinzelt für verdutzte Gesichter. Zum Glück fragte mich keiner, ob ich mich verfahren hatte. Aber gleich herzliche Begrüßungen von bekannten DSM Besuchern aus nah und fern.

Mein Zelt und Beobachtungsplatz legte ich etwas an den Rand der Wiese, aber dennoch sehr nahe am visuellen Zentrum der Veranstaltung.  

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Nach Zelt- und Teleskopaufbau mal eine erste Sichtung des Treffens:

Blick zum visuellen Bereich:

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Blick zur Elsterland-Sternwarte:

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Beim Rundgang entdeckte ich sehr viele Heimatnahe Kennzeichen aus Baden-Württemberg, die den weiten Weg auf sich genommen hatten. Bei einigen war es aber nur die erste Etappe zu weiteren Zielen. Den ein und anderen kannte ich ja schon und einige habe ich neu kennen gelernt.

Danach erst mal abliegen und von der langen Fahrt erholen.

Am späteren Mittag wurden Tauben beobachtet. Dabei ging es nicht um die Tauben, sondern um Feinheiten und Farbtöne hochwertiger Ferngläser. Mein erster Blick durch ein Swarovski 😊.

Später sollte sich durch einen Sterntest noch eine längere Diskussion von Fachkennern über Sternabbildung eines leicht verunglückten Borg-APOs entwickeln. Dieses ging dann fast zur Zerlegung des kompletten Gerätes. War lustig und informativ zugleich. Zwischendurch mal kurz ein Blick durch verschiedene Teleskope auf Jupiter, Doppelsterne und Sternhaufen. Sternersatz leistete für eine kurze Zeit auch das mobile Planetarium von David. Mein eigenes Teleskop hatte ich gar nicht genutzt. Die Nacht war trockener und ohne nennenswerten Taubefall (erst am frühen Morgen) vorübergegangen. Die Transparenz war wechselnd in den kleinen Wolkenlücken.

Erste Nacht mit kleinen Lücken:

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2. Tag in Jeßnigk:

Am Samstag wurde die Wettervorhersage dem tatsächlichen Wetter angepasst. Ein sehr warmer Herbsttag. Die Bewölkung gab große Lücken frei und eine neue Hoffnung für die neue Nacht. Aber zuerst mal die sanitären Anlagen in Blick genommen. Zu meiner angenehmen Überraschung waren Duschen und Toiletten sehr sauber und ordentlich. Hatte davor am meisten Bammel.

Platz und Wetter am Samstag:  

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Spaziergang in die Umgebung. Riesige Kieferwälder und große Äcker:

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oder Laubbuschstreifen zwischen den Äckern bilden die schöne, einzigartige Landschaft:

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Wieder am Platz noch ein Bild von Andreas 10“Bino. Da habe ich mir den Durchblick dann doch noch auf ein späteres Wiedersehen in den Alpen aufgehoben. Bei der etwas schwierigeren Augenabstand Einstellung gab ich den anderen Kollegen Vortritt. (Bild von Andreas W.)

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Die Nacht begann dann mit einer großen Wolkenlücke. Zuerst mal an Saturns Cassini Teilung das Seeing und die Transparenz beurteilen wollen. Cassini Teilung war noch nicht erkennbar. Dann halt mal ins „Zentrum der Visuellen“ schauen, was da auf dem Plan steht. Ein bisschen bei anderen mitgeschaut und mit unterhalten. An verschiedenen Optiken den Jupiter mit Europa Durchgang und GRF angeschaut. Rene machte ich mir zum persönlichen Objektempfehler in der aktuellen Wolkenlücke. Dadurch kam ich zum wild ausschlagendem Wildpferdchen:

NGC6910 / Das Wildpferd bei Sadr

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Beim nächsten Vorschlag gestaltete sich das Starhopping zum Objekt komplizierter. 5 Mal hatte mich ein Wolkendurchzug beim Anfahren zu einer kleinen Pause gezwungen. Als ich dann endlich die Sternformation Giftpilz erreicht hatte, war meine EQ-Plattform am Anschlag und ein neues Wolkenband am Anmarsch. Die nächste Wolkenlücke war dann wieder sehr groß. Da konnte ich von 1 Pegasi direkt starhoppen. Die Fußpilzgalaxie (Pilzfuß?) war auch ein Lacher auf dem Treffen.

Die Galaxie NGC7025 wurde zuerst nur als stellarer Punkt wahrgenommen. Bei etwas längerer Beobachtung wurde ein Streifen zwischen den Sternen erkennbar.  Nach Bildern ist die Galaxie etwas ovaler und weiter gedreht. Aber so ist es halt mit dem Zeichnen und der Positionierung der Sterne und Objekte zueinander 😊

Die Fußpilzgalaxie im Delphin / French1 und NGC7025

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Spät in der Nacht kam dann ein Aufruf zum gemeinsamen Besuch bei Martin. Dieser hatte bei seiner Veranstaltung mit Nachtsichtgerät seine Bereitschaft zur späteren Durchsicht am NSG bekundet. Das wir dann mit 12 Mann auftauchten, hat ihn aber nicht aus der Ruhe gebracht. Großzügig ließ er uns mit seinem NSG den Nachthimmel erkunden. Nordamerika-, Schmetterlings- oder California-Nebel ohne Probleme im orange Farbton ins Auge stechend. Highlight war dann das NSG am 24“ mit H-beta Filter. Orionnebel und Flammennebel waren überdeutlich in Blautönen zu sehen. Besonders war ich vom Pferdekopf angetan (Meine erste Sichtung).  Besondere Erwähnung: Seit NSG und HTT2022 heißt der Pferdekopf jetzt blauer Elefant! Auch das ein Ergebnis einer sehr geselligen und lustig aufgelegten Truppe und mit Foto von Martin belegbar.

Am Sonntag war dann Aufbruchstimmung. Der Platz räumte sich bis zur Mittagsstunde zunehmend.

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Schön war es unter alten und neuen Bekannten. Viel gelacht und viel Neues gesehen.

Tipp für Leser: Empfehlenswert!

Auch die 7stündige Heimreise in den verregneten Süden ging reibungslos.

Dann schau mer mal, ob es nächstes Jahr zu einem Wiedersehen kommt.

Grüß an Euch

Werner_B