1.Erste Hammernacht 2018 (Beobachtungsnacht vom 18/19.4.2018)

2.Werner Bühler: Im Wechselbad der Transparenzen  (19/20.4.2018)

Bedingungen:Im 

Das Satbild sah visuell hervirraged aus. Keine Wolke in Sicht!! Jedoc im Infrarot bewgte sich da so einiges in den Höhen der Stratosphäre, was mich zweifeln ließ. Und dann noch ein böiger WInd der auf unsere Beobachtungsplatz gegen 15 Uhr bis 60km/h in Böen bließ!!

Aber die nächsten Tage und Nächte sahen zwar besser aus aber ich ich konnte nur diese Nacht! Walter sprang ebenfalls auf und so fuhr ich dann gegen 20 Uhr los. Schon auf der Fahrt sah ich, das sich die Bedingungen verbesserten. DIe Cirren lösten sich auf, der Wind ließ spürbar nach. Der Rauch des Schornsteins von Leutkirch beugte sich so gegen 2 Uhr!! Das sah nicht schlecht aus. Auf knapp 1100 m Höhe auf unserem Beobachtungsplatz angekommen, stand Walter schon komplett fertig aufgebaut am Platze.
Mit der Dunkelheit verbesserte sich die Sicht zusehends. Der Wind ließ weiter nach und nach der astronomischen Dämmerung und dem Monduntergang gegen 22:30 waren wir beeindruckt, was uns da von oben zu leuchtete.

IMG 20180418 WA0012
Foto von Walter Jordan

Die Messwerte:

SQM: 23:30 21, 64///  0:30  21,72
Temperatur: um die 12 °C
Luftfeuchte: Anfangs bei 70%, später ab 23:30 stabile 52%
Bortle 3/ fst.  (Kleinen Wagen) Mitternacht 6m3+, Zenit 6m5+;  Süden (Löwen) 6m5 

Seeing: 2  Transparenz: 1-2

NGC 4618    Arp 23              Canes V.             10m6

NGC 4618 Arp 23neg
225 - 300x

Nord Süd elongierte zentrale Kernregion. Relativ auffälliger nach Süden gebogener Arm. Zwischen Kernbereich und dem Arm ist es deutlich dunkler! Am Ansatz des Armes ist ein heller punktförmiger Knoten. Länglicher hellster Knoten im Süden. Daneben eine schwache kleine Aufhellung zu sehen. Das Objekt sieht mit dem eng gebogenen Arm Embryoähnlich aus.

NGC 3239  Arp 263          Leo                    Helligkeit  11m1

NGC 3239 Arp 263neg

180 -300x

OSt -West Elongation. Die Gx leuchtet schwach flächig über einem 10mag Stern. Die Gx scheint nördlich heller wie südlich und läuft westlich diffus aus. Auffällig ist am Südosten ein relativ großer Knoten. Ebenso oberhalb des 10mag Sterns ein etwas schwächerer Knoten. Am nordöstlichen Eck scheint eine knotige Aufhellung zu sein. Jedoch deutlich schwächer wie 2 zuvor.

NGC 3786 / 88     Arp   294       Ursa Major         Helligkeit:  12m4/12m6

NGC 378688 Arp 294neg

180 -225x
Nördlich ist eine schöne Edge On Gx NGC 3788. mit einem länglichen hellen Zentrum. EIne klare Nord - Süd Elongation.  Südlich im rechten Winkel nach Westen liegt NGC 3786. SIe ist kleiner oval mit einem kleinen hellen Zentrum. Sehr schönes Gx Paar.

NGC 2146         Gx  im Cam              Helligkeit 10m5      

Dieses Objekt konnte ich Walter sei Dank auch mit 24 Zoll beobachten. War eine der Highlights der Nacht.
NGC 2146neg
180 - 225x
Bei diesem Objekt konnten wir die sehr gute Transparenz genießen!! Allerdings im sternarmen Gebiet des Sternbilds Giraffe eine Herausforderung..
Länglich helles Zentrum, mit einem kleineren Knoten oberhalb. Dazwischen eine dunkle Kante, was das Staubband sein könnte. Die Ausläufer der Gx verlaufen von Ost - West. Östlich leuchtet ein auffälliges Sternenpaar. Im 24 Zoll alles deutlich ausgeprägter. Der kleiner Knoten und Staubband ist deutlicher sichtbar.

M 106             Gx im Sternbild Jagdhunde        Helligkeit:    8m3

M 106 hatte ich schon mal im Visier und gezeichnet. Diesesmal lag mein Augenmark unteranderem in den Außenbereichen der Gx. Die schwachen Spiralarme sollten eigentlich bei so einer Transparenz machbar sein.

M106neg

Mit 100 - 300x
Schon mit nieriger Vergrößerung ist dieses Objekt der Hammer. Auffällig ist erstmal das auffällig länglich ovale Zentrum. Der nordwestliche Arm nach oben ist der hellste. Am Ende leuchten hellere Knoten. Oberhalb des Zentrums ist ein Knoten sichtbar,sowie südlich davon und ein relativ heller Knoten ist am Ende des südlichen Arms. Nordwestlich des Kernbereichs scheint alles sehr flockig, teils diffus zu sein.

Nun zu den Außenbereichen:
Oberhalb des nordöstlichen Arms sind 2 Sterne. Nördlich daneben scheint eine längliche Aufhellung. Westlich davon eine größere elongierte Nord Süd Aufhellung bis zu einem schwächeren Stern. Südlich, nahe des inneren südlichen Arms kann ich eine schwache breitere Aufhellung sehen, die nach Süden zwischen 2 südlich liegenden Sterne zieht und einen Bogen macht. Der Bogen ist sehr schwach sichtbar. Nach oben keine Außenbereiche mehr sichtbar.


 Im Wechselbad der Transparenzen  von Werner Bühler

Am 2. Tag des April Endspurts lagen alle Erwartungen auf die hervorragenden Wettervorhersagen diverser, meist verwendeter Wetterapps. Um 21 Uhr traf ich mich mit Walter auf unserem Sommerplatz. Zu Zweit, ohne Kühe und mit eine Arbeitsliste, die mindestens 6 Zeichnungen bringen sollte, ging es an den Aufbau. Erste Fotos vom Mond zeigten die noch vorhandenen Cirren im Nordwesten . Aber die Nacht ist noch jung und es lagen fast 5 Std Beobachtungszeit vor uns. 

Angefangen hab ich mit der westlichsten NGC meiner Liste, der NGC 2672/2673 / ARP167 im Krebs. Die zwei hellen Kernbereiche sind auch gleich gefunden, aber die Details der Gx'en konnte ich nicht festmachen. Zu früh? 

Nächster Versuch war die Supernova in der NGC 4151 in den Jagdhunden. Erster Eindruck war mit 140x eine längliche Struktur. Nach längerem Betrachten wurde sie ovaler und die  Supernova 2018 aoq blitzte bei 400x am besten im Sekundenabstand auf. Die leicht erhöhten Erhellungen an den Enden täuschten am Anfang eine schmale Gx vor.  Die Begleitgalaxie NGC4156 war mit leichtem Kern erkennbar. Gleich gezeichnet!

NGC4151 / die Explosive in den Jagdhunden

ZNG076 1

Weiter gings zur UGC7170 mit dem GC NGC4147 in der Coma Ben. mit 15mag. Den Kugelsternhaufen aufgelöst bis 400x und etwa 4-5 Sterne aufblitzend wahrgenommen. Von der UGC nichts gesehen. Schade, wäre eine nette Sache, die beiden auf einem Blatt zu zeichnen. Die 15er Hürde ist eventuell doch zu hoch. Nächste UGC eingestellt. Diesmal im Bärenhüter neben einem Schulterstern. Die UGC 9242 mit 13,5mag sollte kein Problem darstellen. Ich konnte einen sehr schmales Bändchen unterhalb eines kleinen Sternchens fixieren. Als ich sie zeichnen wollte, entzog sie sich meiner Wahrnehmung. Mist. 
Später hat sie Walter noch im 24er eingestellt. Jedenfalls war sie mit 24" viel besser zu erkennen. Bemerkenswert war ein durchziehender Helligkeitsunterschied, wie der wiederkehrende Text beim Ticker auf NTV.  Wäre das immer so, wäre diese Objekt bestimmt eine viel besuchte Adresse. 
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Zwischendurch gings zum PN IC4593 zum Seeingtest. Schon beim Aufsuchen schönes blaues Pünktchen erkennbar. Farbe bis 360 fach vorhanden.  Bei 720 fach immer noch kleine Scheibe ohne weiteren Details. Seeing ist demnach gut und Transparenz auch nicht ohne. Aber der nächstem Versuch bei UGC 9242 brachte wieder kein Erfolg. Nicht mal kurz erblickt und die ARP167 war jetzt zu tief.  
Im Süden und Westen bemerkte man die abnehmende Transparenz durch zunehmende Cirren über dem Horizont.

Fotovergleich:

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Realtiv freier Himmel

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Cirrenparade...

Danach gings zum Trendy Objekt M51. Endlich mal eine gute Stelle am Himmel erwischt. Spiralarme mit einigen Helligkeitsunterschieden und die Brücke war vorhanden. Leider habe ich mich noch nie intensiv mit der Whirlpool beschäftigt und bei so einem Objekt ist Vorbereitung beim Zeichnen wichtig. Aber die beste Whirlpool am 16er, wo ich bisher gesehen habe. 
Zum Schluß ging es noch weiter hoch in den Großen Bären. Matze wollte noch einen Vergleich von IC2574 zum Galaktischen Cirrus. Der neblige Sternknubbel an der IC2574 fällt gleich auf. Bei großer AP ist aber von restlicher GX nichts wahrnehmbar bis auf eine kleine Helligkeit an der 3er Sternreihe. Galaktischer Cirrus ohne  Detailbild nicht positionierbar.

Danach weiter zur Bodes M81 und M82. Bei der Zigarre waren die Einschnitte des Staubband flackernd zu erkennen. Die genaue Form des Staubbandes aber nicht präzise zu beschreiben. 

Um 4:30 war Schluß an diesem Morgen. Aber (immerhin :-) 1x gezeichnet und X Cirren fotografiert.

Aber trotz der Misserfolge wieder mal sehr schöne Momente erlebt und viele neue Objekte gesehen.