Beobachtungsergebnisse vom Juli 2015
Beobachtungsergebnisse von Juli 2015
15.7.2015
Beobachter: Werner, Hajü
Bedingungen: Klar bis Durchzug von hoher Bewölkung
21°C auf der Kreuzleshöhe; 14°C im Tal; Luftfeuchte: 51%; Transparenz 2 Stunden gut, Seeing gut
17.7.2015
Beobachter: Hajü, Gitti, Werner, Walter
Anfangs noch stark bewölkt dann aufklarend
Temp. 21° C; Luftfeuchte 31% und zu windig
20.7.2015
Beobachter: Hajü, Werner, Walter
Temp: 15°C, Luftfeuchte 70%, klar, Transparenz gut, Seeing sehr gut bei 700x scharfe Abbildung
Hier ein paar Eindrücke der Nacht und Dämmerung und „Begleiter“
Der Blick nach Leutkirch vom Adelegg
Der untergehende Mond
Ein nächtlicher „Begleiter“
Juli ist ja immer ein Monat, an dem wettermäßig sehr flexibel sein sollte. Oft herrschen instabile Wetterlagen, wodurch genaue Vorhersagen sehr schwer werden. Dennoch hat der Juli 2015 4 Nächte parat und drei davon waren sogar als hervorragend zu bezeichnen. Zwei dieser Nächte hatte ich das Glück am Berg sein dürfen und konnte ein paar interessante Objekte beobachten und zeichnen.
NGC 6741
Ist ein planetarischer Nebel, der im englischen auch als „Phantom Streak Nebula“ bezeichnet wird.
Er ist 7000Lj entfernt und ist im Sternbild Aquila zu finden. Entdeckt wurde der kleine PN von Eduard Charles Pickering im Jahr 1882.
Zur Beobachtung:
Dieser 9“x7“ große PN hat eine Helligkeit von 11m5mag und ist in kleinen Vergrößerungen als stellar zu bezeichnen und gibt da nicht viel Preis. Bei hohen Vergrößerungen im 16 Zoll ist der PN oval bis rechteckig zu sehen. Mit 720x konnte ich den PN bei sehr gutem Seeing hochvergrößern.
Norden ist unten 700x ohne Filter
Mit 700x ist ein relativ abgeflachter, oval am östlichen Ende fast gerade. Schwache Randhelligkeit mit Abschwächung zur Mitte. Kein ZS erkennbar. Jedoch eine knotige Aufhellung, mittig am nördlichen Rand. Erst dachte ich einen ZS zu beobachten. Doch die Aufhellung ist tatsächlich am Rand des PN`s.
Die rechteckige Form wie auf den Fotos kann ich so nicht nachvollziehen.
NGC 6778
Ist ebenfalls ein PN im Sternbild Aquila. Er ist 3200 Lj entfernt und wurde 1825 von John Herschel entdeckt.
Norden unten 700x ohne Filter
Visuell fällt mit 520x erstmals ein eher rechteckiges Objekt auf, das an den Rändern im Osten und Westen leicht abgerundet und etwas Randheller zu schein scheint. Wir beobachten mittig ein immer wieder Aufblitzen eines Knoten oder ZS?? Jedoch ist dies keine sichere Beobachtung. Die Helligkeit nimmt zur Mitte hin ab und Südlich scheint ein kleiner dunkler Keil den PN zu „unterbrechen“.
Sharpless 2-71
Auch dieser ungewöhnliche PN ist im Sternbild Aquila zu finden. Man findet nicht viel Infos über dieses Objekt im Netz.
Norden ist unten 240x mit ohne/OIII
Visuell ist dieses Objekt überaus interessant. Mit 180-240x sind um 2 Sterne 2 Knoten zu erkennen. Vor allem der westliche ist prominent, der östliche schwächer. Es scheint ein nördlicher Bogen die Knoten zu verbinden. Auch zu den 2 Sternen ist diffuse neblige Struktur zu sehen. Der ZS ist der südliche, hellere Stern, Der nördliche Begleiter wird auf 15mag beziffert und ist nur ihne Filter sichtbar. Er ist deutlich schwächer. Der östliche Teil ist deutich prominenter und zieht an den mittigen Sternen nach Süden vorbei und läuft diffus aus.
Abell 70
Wir bleiben im Sternbild Aquila. Etwas schwer aufzufinden ist dieses Objekt. Aber erstmal gelingt mir dieses Objekt ins Okular „lotsen“.
Die Besonderheit dieses Objekts ist das am nördlichen Rand des ringförmigem, 15000Lj entfernten PN`s. Dort ist sein Hintergrundgalaxie zu beobachten. Der Name ist schwer zu merken:
PMN J2033-0656
Norden ist unten 340x ohne Filter
Visuell ist ein schacher ringförmiges Objekt sichtbar. An der nördlichen Seite ist eine knotige Aufhellung sichtbar, die als die Gx deute. Kein ZS sichtbar! Ein sehr schweres und schwaches Objekt, das ich zum ersten mal beobachten durfte.
NGC 6891
Wir verlassen das Sternbild Aquila und wenden uns einem PN im Sternbild Delphin zu.
Schon bei geringerer Vergrößerung ist ein verwaschener Stern zu sehen. Das gute Seeing erlaubt eine Vergrößerung von über 700x und läßt mich schöne Details in diesem PN beobachten.
720-1040x ohne Filter
Der PN ist ovaler, je höher man vergrößert. Der ZS ist einfach und gut sichtbar. Um den ZS ist eine kleine ovale Schale oder Ring sichtbar.
Um diese Schale ist eine ovale Halostruktur erkennbar. Bis dato meine beste Sichtung von diesem Objekt.
„Pillars of Creation“ im Messier 16
Schon lange hegte ich den Versuch vom Nordhimmel aus, dieses Objekt zu beobachten und zu zeichnen. Dieses Vorhaben stellte sich aber als sehr schwierig heraus. Schon öfters hatte ich mir dieses Objekt vorgenommen, jedoch waren meist dann die Bedingungen nicht optimal.
In der dritten Nacht war es dann soweit. Die Bedingungen waren bei einer Grenzgröße von 6m5
quasi als optimal zu bezeichnen. Mein Plan war ein Zoom in dieses Objekt.
Mit 100-340x vergrößerte ich in dieses Objekt und das mit und ohne OIII Filter.
Visuell ist der lange dunkle Finger neben dem hellen Sternenpaar zu sehen. Ebenso westlich davon ein kleiner dunkler Schlauch. Die Brücke konnte ich nicht beobachten. Der schwere Östliche Finger sehe ich nur den Ansatz nördlich, ca. mittig vom beschriebenen Sternenpaar. Mehr Details konnte ich nicht erkennen. Südlich ist die dunkle Basis erkennbar. Ein dunkler Keil zeigt vom Süden aus zur Mitte des Sternenpaares hin und weiterhin breitet sich die dunkle Basis weiterhin nach Westen und verläuft diffus. Sehr schwer realistisch auf Papier zu bringen.
IC 1295 keine Sichtung
NGC 6790 nicht gesichtet