Neumond April 2015
Drei Nächte sprangen im April 2015 heraus!
Es waren allesamt Nächte, mit sehr unterschiedlichen Bedingungen.
Beobachtungsbedingungen
Die erste Nacht vom 15/16.4.
stand schon beim durchstöbern der Wettermodelle unter einem unglücklichen Stern. Hohe Wolken sollten gegen 21 Uhr mit viel Saharastaub über die Region ziehen. Das schreckte Roland, Walter und ich jedoch nicht ab .
Das Highlight war das wir auf unseren besten Platz auf dem Adelegg fahren konnten
Von 22:00 - 0:00 Uhr waren die Bedingungen annehmbar.
- Transparenz eher durchschnittlich
- GG bei 6m0
- Seeing gut
- 35% Luftfeuchte auf 1100m
Gegen Mitternacht kam dann ein vernichtender Südwind auf und ließ uns unsere Beobachtungen gegen 1:30 abbrechen.
Fotos von Roland Hane
Die Nacht vom 18/19.4.2015
ließ dann da doch einiges mehr erwarten. Nach einem Kälteeinbruch klarte es gegen 19 Uhr im Allgäu und Oerschwaben auf. Ein dunkelblauer Himmel versprach eine gute Transparenz, jedoch war wieder ein böiger Wind angesagt.
Gegen 20:30 holte ich Norman am Leutkircher Bahnhof ab. Der Teufelskerl hatte wieder sein Teleskop in einen großen Rucksack gepackt und kam pünktlich in Leutkirch an.
Gegen 21 Uhr kamen wir auf dem 1100m hohen Beobachtungsplatz. an. ZUvor hatten wir leider Kontakt mit einem armen Reh das uns ins Auto lief. Ich hoffe das das arme Tier das alles heil überlebt hat. Roland und Markus waren schon oben und hatten ihre Teleskope schon aufgebaut. Und der Wind war ......weg!! Es war fast windstill!!!
Beobachtungsbedingungen bis 0 Uhr!
Die Voraussagen:
Klicke auf das Bild , dann bekommst du das Seeing
Die tatsächlichen Bedingungen:
- Transparenz gut. Nach Mitternacht Verrschlechterung der Transparenz
- GG bei 6m3
- Seeing anfangs gut, nach 0 Uhr schlechter
- Luftfeuchte trocken bei 2 -maximal 63%
Beobachter: Roland, Markus, Norman, Matze, Hajü
Nach 0 Uhr kam wieder wie verhext ein böiger WInd auf der uns die Beobachtung zusehendes erschwerte. Wir hielten jedoch stramm bis 2:45 aus und brachen dann unsere Bobachtungsnacht ab.
Foto: Roland Hane
Foto von Norman Görlitz
Die Sommermilchstraße vom Röthenbacher Bahnhof
Die Nacht vom 21/22.4.2015
Vorneweg die beste Nacht des Jahres bis dato!! Die Voraussagen von Skippysky.com waren 1:1 mit der Realität
- Transparenz sehr gut und das durchgehend
- GG 6m5 -6m8 durchgehend
- SQM im Zenit 21,60 im Durchschnitt. Maximaler Wert lag bei 21,68
- Seeing sehrgut; Saturn mit 520x scharf mit stetig sichtbarer Cassini Teilung. Eine scharfe Vergrößerung war bis 700x möglich. Enketeilung teilweise am Rand sichtbar
- Luftfeuchte sehr trocken; 22:00 62%; 0 Uhr 45%; 2 Uhr 38%
- Wind leicht bis windstill, nicht störend
Beobachter : Werner und Hajü mit je 16 Zoll
In dieser dritten Nacht machte ich anfangs lauter Nachbeobachtungen meiner Objekte der letzten 2 Nächte. Bei diesen phantastischen Bedingungen war das ein Muß!!
Der Süden mit dem Skorpion und Saturn
Das Duo: Werner und Hajü
Hier nun meine und die zeichnerischen Ergebnisse von Roland dieses Neumonds April 2015:
M 98 ist für mich de Eingang zum ungeliebteb Virgohaufen. Man starhoppt sich vom "Schwanzstern" des Löwen in Verlängerung nach Osten und dann erscheint eien impossante große Spindelgalaxie.
NGC 4192 (M 98)
Helligkeit: 10m0 Visuell Flächenhelligkeit: 13m4 Sternbild: Coma Berenices Entfernung: 60 Mio Lj
Das ich diese Galaxie mir bisher aufgespart habe, ist für mich eigentlich nicht mehr nachvollziehbar. Schon mit geringer Vergrößerung fällt der helle zentrale Kern auf. Mit höherer Vergrößerung scheint sich das Zentrum eher nach Westen zu verschieben. Nach Osten scheint das Halo und die Sprialarmstruktur breiter zu sein, jedoch das ist westlich des Zentrums die Region um das Zentrum heller. Südlich wie nördlich fallen bei fst 6m8 Helligkeitsunterschiede auf, die auf Knotige Regionen schließen läßt. DIe Zeichnung in Nacht 2 wäre völlig anders ausgefallen. Da sah ich diese knotigen Regionen nicht.
180-300x ist ein heller Kern zu sehen. Bei zunehmender Vergrößerung sind knotige Aufhellungen nördlich und südlich auszumachen.
NGC 4254 (M 99)
Helligkeit Visuell: 9m7 Flächenhelligkeit: 13m0 Sternbild: Coma Berenices Entfernung: 60 Mio Lj
Auch da ist der Unterschied der Nächte und Bedingungen fatal. In Nacht 2 sah ich unter 6m0 nur andeutungsweise den südlichen schweren Arm der Galaxie. In Ncht 3 ist der südliche Arm direkt einfach da und zeigt gar Details. Am Ansatz des ovalen Zentrums und bei 17:00 ist der Arm heller und läuft bis nach 3:00 diffus aus. Ich kann den nördlichen Arm als Aufhellung nach 11 Uhr erkennen. Ebenso sind darunter leichte spirale Strukturen sichtbar. Wahnsinns Objekt!!
NGC 4321 (M 100)
Helligkeit Visuell: 9m7 Flächenhelligkeit: 13m8 Sternbild: Coma Berenices Entfernung: 55 Mio Lj
Gilt als schwieriger wie M 99! In Nacht 2 sah ich eigentlich nur eine runde verwaschene Nebelstruktur mit einem helleren kleinem Zentrum. Bei 6m8 war das Bild wieder einiges ander, was mir da im Okular entgegenleuchtete. Über dem hellen Zentrum konnte ich eine abgesetzte Sprialarmstruktur als schmale Aufhellung erkennen. Ebenso auf der westlichen Seite sah ich ein Arm als schmale nach unten laufende Nebelstruktur. Die hellste Region ist dabei die nördliche Seite.
NGC 4649( M 60) und NGC 4647
Helligkeit Visuell: 8m8 Flächenhelligkeit:12m9 Sternbild: Virgo Entfernung: 53 Mio Lj
Mann ist die hell!!! EIn schönes Pärchen im Okular. Westlich liegt die helle runde Messiergalaxie. SIe sieht aus wie ein Kugelsternhaufen. Das Zentrum ist hell und läßt nur langsam nach außen mit der Helligkeit nach. Westlich davon liegt NGC 4647. Bei dieser Gx ist nur ein kleines Zentrum sichtbar mit einem nicht ganz rundem Halo. KEine weiteren Details erkennbar.
NGC 4594 (M 104) Sombrerogalaxie
Helligkeit Visuell: 7m9 Flächenhelligkeit: 11m4 Sternbild: Virgo Entfernung: 30,5 Mio Lj
Meine beste Sicht auf diesen Klassiker des Frühlingshimmels. Nördlich ist die hellere Seite mit einem klenen hellen Kernbereich, das bauchig, mittig nach oben zieht. Das Staubband zieht scharf von Westen nach Osten. Bei den Bedingungen der dritten Nacht war die schwächere südliche Seite schön zu sehen. Ich mache 2 Skizzen dieser Gx. Visuell ist im nördlichen Teil das helle Zentrum sichtbar. Ds Zentrum sehe ich erstmals richtig bauchig. In meiner ersten Skizze ist das Staubband fast gerade, jedoch nach längerer Beobachtung wirkt das Staubband ein wenig beidseits nach Norden gebogen. Der schwächere Südteil ist vorallem zentral gut sichtbar und wird nach Außen hin schwächer. DIe folgende Zeichnung ist die Zweite Skizze. Die Form passt nach meiner Meinung besser.
NGC 4762 und NGC 4754
Helligkeit Visuell: 10m0 Flächenhelligkeit: 12m8 Sternbild: Virgo Entfernung: 58 Mio Lj
Helligkeit Visuell: 11m2 Flächehelligkeit: 12m8
NGC 4762 liegt ein wenig schräg in Ausrichtung Nord/Süd. DIe Gx sieht aus wie ein schmaler Strich der mittig aufgehellt ist. NGC 4754 ist kleiner, oval mit einem kleineneren hellen, knotigen Zentrum.
NGC 2685 Helixgalaxie Pancakegalaxie Arp 336
Helligkeit Visuell: 10m9 Flächenhelligkeit:13m3 Sternbild: Ursa Major Entfernung: 42 Mio Lj
ist eine sogeannte Polaringgalaxie. Wahrscheinlich ein Überbleibsel einer Kollision mit einer anderen Galaxie. Die Gx ist auch schon in kleinen Vergrößerungen gut zu sehen. Das Objekt habe ich bereits in Nacht 2 beobachtet und da fiel mir ein realtiv längliches helles Zentrum auf mit duffusem Halo. Absolut keine Polarringsruktur im NW sichtbar. In Nacht 3 fällt mir im NW der Gx eine schwache Aufhellung mittig auf. Aber keine formierte Struktur. Man sieht das da noch was ist, kann es aber nicht richtig direkt beobachten.
NGC 3079, 3073, MCG +9-17-009
Helligkeit Visuell: 10m8 Flächenhelligkeit: 13m3 Sternbild: Ursus Major Entfernung: 56Mio Lj
Eigentlich war diese Gx nicht in meinem Programm, die hatte ich schon öfters beobachtet und gezeichnet. Aber bei diesen Bndingungen war der Anblick sehr beeindruckend. Die Gx liegt in NW/SO Lage DIe NW Seite wird von einem Vordergrundstern begrenzt. Danach eine sich schnell aufbauende,breit zu laufende Balkenstruktur. Sie läuft nach unten schaler diffus aus. Wieder überaschten mich eine Detailvielfalt bei diesen Bedingungen, die mir bei dieser Gx noch nie so aufgefallen sind. Im SO auslaufenden Halo war eine knotige Aufhellung sichtbar. Das längliche helle Zentrum ist fast gleichhell und ht ein gröbere und flockige Struktur. Die Gx zieht sich in ein impossantes Sternendreick.
Zum ersten Mal fällt mir eine schwache kleine Aufhellung westlich vom hellen Stern des Dreicks auf. Das müßte NGC 3073 sein. Nach längerer Beobachtung unter der Kapuzze kann ich dann noch westlich der nördlichen Grenze der Gx eine weitere kleinen"Sterneninsel" beobachten. Sie ist noch schwächer und wäre mir fast entgangen. Hier handelt es sich um MCG +9-17-009 laut Aladin.
NGC 4559
Helligkeit Visuell: 9m6 Flächenhelligkeit: 13m6 Sternbild: Coma Berenice Entfernung: 30 Mio Lj
Diese Spiralgalaxie sieht man in schräger Draufsicht. Es können bei guten Bedingungen verschieden Knoten, ähnlich M 33 beobachtet werden. In Nacht 3 sah ich ein helles kleines Zentrum. Und die Knoten?? Ja tatsächlich erscheinen nach ein paar Minuten Beobachtungszeit unter der Kapuzze westlich vom Zentrum zwei kleine Knoten. An der nordwestlich Grenze der Gx erscheint eine knotige kleine Struktur. Intereannt finde ich jedoch kleinere Aufhellungen in der Peripherie. Deutlich vom Zentrum abgesetzt erschein auf der südöstlichen Seite oberhalb des zentralen Bereichs. Nordlich kann ich oberhalb eines Sterns in Richtung des zentralen Bereich, ebenfalls eine Aufhellung beobachten. Sie
NGC 2903
Helligkeit Visuell: 8m8 Flächenhelligkeit: 13m3 Sternbild: Leo Entfernung: 25 Mio Lj
Diese Gx hatte ich früher schon mal immer wieder auf dem Schirm. Aber bei solchen Bedingungen wollte ich mir die Gx nicht entgehen lassen, und ich wurde nicht enttäuscht.
DIe helle Balkenspirale ist im Nordhimmel eine der hesllsten und schönsten Anblicke. Der helle Balken zieht von NO-SW. Mittig die helle Zentralregion. Nach Norden biegen ein innerer und äußerer Arm nach Westen ab. Sie heben scih schön ab. Östlich ist durchgehend eine helle schmale Sruktur zu sehen. Westlich vom vom Balken ist dies deutlich schwächer, eher diffus. Aber der Südliche innere Arm ist auszumachen. Zum ersten mal sehe ich die äußeren Arme als Aufhellungen. Der nördliche ist schwächer wie der südliche Arm.
IRAS 09371+1212 Frosty Leo
Helligkeit Visuell: 11m0 Winkelausdehnung: 25" Sternbild: Leo Entfernung: 10000Lj
ist ein bipolarer pprotoplanetarischer Nebel. Er ist nur mit guten Karten zu finden. Ich nütze ein paar Aladinausdrucke, die dann schon in der Nacht 2 zum Erfolg führten. Bei den doch eingeschränkten Bedingungen der zweiten Nacht sah ich eine neblige rechteckige Struktur bei 340x. Weitere Vergrößerungen gingen in dieser Nacht nicht und ich konnte die beiden Filamente nicht von einander trennen. Das gelang mir dann in der dritten Nacht. Mit 700-1040x und einer zum Glück gut laufenden EQ-Plattform konnte ich den Nebel in zwei Bestandteile auflösen. Zwischen den beiden Strukturen nimmt die Helligkeit ab. Der südliche Teil ist klar heller als der nördliche. Halostrukturen kann ich nicht ausmachen. Mit 1040x schent am südlichen Teil an der westlichen Seite was aufzublitzen. Vordergrundstern??
Zum Abschluß noch das Schlußbild das Werner und mich faszinierte. Auch als Deep Sky Beobachter ist solch ein Anblick immer wieder sehr beeindruckend.
Das Bild wurde von mir mit Calsky.com animiert.
Der Anblick im Okular bei 514x bis 700x war grandios. Die Cassiniteilung war ständig zu sehen. Die Enketeilung war/könnte an den äußeren Ringrändern immer wieder sichtbar gewesen sein Oder war es Einbildung???Egal, einfach ein wahnsinns Anblick!
Was für ein abschließender Anblick. Geflasht bauten wir langsam ab und ich war gege 5 Uhr dann zu Hause.
Die Zeichenergebnisse von Roland Hane mit 16 Zoll
M 64
M 98
M 99
M 100
M 104