Eine Ausnahmenacht auf der Edelweißspitze
Schön war es wieder mal auf der EWS zu stehen. Ich fuhr mit Matze mit unserem Auto mit insgesamt 36 Zoll, auf zwei Teleskope verteilt in ca. 5 h ins Großglocknergebiet. Wir fuhren erst gegen 15:30 los und waren gegen 20:30 an der Mautstelle der Glocknerstraße. Das Tor war offen und die 33€ konnten wir uns somit sparen. In einer knapp halben Stunde waren wir bei unser Unterkunft, im Fuschertörl-Restaurant. Die Edelweißhütte war voll und ich wollte diese Unterkunft eh mal ausprobieren.Der Wirt wartete bereits auf uns. Er zeigte uns das Zimmer und gab uns der Schlüssel. Danach fuhren wir auf die EWS, die noch 150m höher liegt!! Gitti simste das bereits ein großes Teleskop auf der EWS stand. Das konnte nur Einem gehören...Uwe G. kam uns schon entegegen!!
21:00 Arcivbild der Panoramawebcam auf der EWS
Was für eine Freude und ein paar Minuten später raste noch ein einsames Fahrzeug zu uns. Frank R. entstieg dem Fahrzeug und zu unsere Freude hatte er seinen legendären 20 Zölller dabei!!! Frank verließ uns aber noch für 30 Minuten. Er hatte sich noch ein "Astroschnitzel" auf der Edelweißhütte bestellt!! Das mußte sein!!
Wir bauten bereits auf und bereiteten uns auf die Nacht vor!! Andrej M. kam mit 2 Freunden aus Slowenien nach oben gefahren und stellten sich uns vor. Andrej ist in Slowenien der Hauptaktivist im Kampfe gegen die Lichtverschmutzung. Er wollte auf der EWS ein paar All Sky Fotos schießen und Messungen durchführen. Wirklich eine interesannte Geschichte!! Und die Nacht schien richtig gut zu werden.
EIn paar Impressionen vom Fuschertörl-Restaurant:
Die Beobachtungsbedingungen:
Die Transparenz war von bester Güte. Die Milchstraße war scharf kontrastreich und leuchtete richtig!!
Das Seeing war hervorragend und ich lockerte bereits mein 3,5er Hyperion und ließ es auskühlen. Uwe frohlockte schon, da er bei seinen kleinen Beobachtungzielen bis 900x vergrößern konnte. Einzig über Zell am See lag eine hohe Dunstschicht, die aber nicht störte.
Die Luftfeuchte war stabil bei um die 50%. Mit 16°C war es relativ warm.
Die SQM-L Messungen waren nach der Dämmerung im Zenit bei 21,62!! Später gegen 1 Uhr maßen wir stabile 21,72 im Zenit, in der Milchstraße!! Eigentlich fast nicht zu glaubent
Meine Objektziele:
Um die Zeichnungen überhaupt auf dem Bildschirm zu sehen, solltest du dein Display so einstellen, das du alle Kästchen des Graustufenkeils sehen kannst...
NGC 3718 Gx Ursa Major
NGC 3718 st eine Gx m Ursaa Major. Sie ist bereits im kleineren Teleskop sichtbar. Die visuelle Helligkeit beläuft sich bei 10m8, die Flächenhelligkeit allerdings bei 14m4, was die Details ein wenig schwerer zu beobachten macht. Das Objekt benötigt einen dunklen Himmel, dann kann man im gleichen Gesichtsfeld NGC 3729 entdecken und südlich davon Hickson 56. Bei größerer Öffnug und transparenten Himmel wäre das Staubband , das mitten durch das Zentrum läuft, zu bewundern. DIe Gx wurde 1789 von Herschel entdeckt. Tja , so die Theorie!!!
Meine Beeobachtung
Das Objekt sieht im Foto super interessant aus. Da ist das Staubband, das mitten durchs Zentrum zieht, sehr gut zu sehen.
Zuerstmal hatte ich die falsche Gx im Okular und wollte schon frustran abbrechen, jedoch nahm ich mir dann eine bessere Karte ran und kontrollierte meine Beobachtung und siehe da, ich hatte sie. Zwei Sterne waren bei mir im Süden oberhalb eines nebligen Ovals. Sie stand schon ein weig tief und im Frühjahr müßte sie deutlich besser zu beobachten sein. Im Oval ist mit 180x ein etwas längliches Zentrum schwach erkennbar. Indirekt scheint das Zentrum geteilt. Puhh, auch unter diesen Bedingungen nicht einfach zu sehen. Die Zeichnung war dementsprechend nicht ganz so einfach aufs Papier zu bringen.
Unten rechts unterhalb eines Sterns ist NGC 3729 gut und hell sichtbar. Eien kleine zentrale Aufhellung kann ich auch bei der kleinen Gx beobachten. Im Süden, also bei meiner Zeichnung oben, in Verlängerung des Sternenpaars, ist Hickson 56 schwach sichtbar. MIt dem 180-240x kann ich 2 Knoten sehen und etwas westlich davon weiter südlich, eine längliche schwache schmale Gx. Das Besondere ist das mit 180x immer noch alle 3 Objekte gemeinsam im Okular zu sehen sind!!
t z
NGC 6621/2 Arp 81
DSS Aufnahme
Hubble Aufnahme
Meine Beobachtung
NGC 6622/1 ist 300 Mio LJ von uns entfernt und liegt im Sternbild Drache. Die beiden Gx stehen in unmittelbarer Wechselwirkung. Die visuelle Heilligkeit beträgt 13m2 und die Gesamthelligkeit 13m6. Visuell sollte man das Paar trennen können. NGC 6622 ist die größere nördliche Gx, NGC 6621 ist kleiner rundlich im Süden zu sehen.
Visuell sind beiden Gx als 2 voneinander getrennte "Knoten" zu sehen. Der nördliche ist 6622. SIe ist die hellere und größere der Beiden. NGC 6621 ist süöstlich gut getrennt, kleiner und ein wenig schwächer. Um die die 2 Gx kann ich ein schwaches Halo ausmachen. Der Spiralarm, der nach Nordosten abzieht, konnte ich nicht wahrnehmen.
180-240x
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NGC 6643 Gx im Drachen
Schöne Gx im schönem Sternfeld. Sehr helles Zentrum erkennbar. Visuelle helligkeit bei 11m1. Die Geaamthelligkeit liegt bei 13m1
Meine Beobachtung
Eine relativ unbekante Gx, die wunderschön unterhalb von 3 Sternen, in schräger Draufsicht, im Okular leuchtet. SIe ist relativ hell und das hellere Zentrum liegt mittig im ovalen Halo der Gx. Die Außenbereiche scheinen unruhig. Der "Schwanz" oder der Südwestliche äußere Spiralarm der Gx, konnte ich leider nicht ausmachen. Das schreit nach mehr Öffnung.
NGC 6742 Abell 50 PN Drache
Entdeckt von Herschel im Jahre 1788 mit dem 18,7" Zoll Teleskop.
Objektgröße: 31" x 30"
Visuelle Helligkeit liegt bei 13m4.
Meine Beobachtung
Das letzte mal auf der KH suchte ich umsonst und fand nichts in der vermeintlichen Region. Auch in dieser Nacht entwickelte sich dieses Objekt zu einem Projekt. Es schien für mich unsichtbar. Erst nach 40 Minuten und erneuter konzentrierter Aufsuche, fand ich den Fehler. Ein von mir falscher Aufsuchstern führte mich in die Irre. Mit dem richtigen Stern im Flügel des Schwans war das Objekt auch schon ohne Filter als ein kreisrundes schwacher PN zu erkennen. Mit dem OIII und 240-340x war der PN als eine homogene runde Scheibe zu erkennen. Er schien im südlichen Beeich ein wenig dunkler zu werden. MIt dem UHC gefiel mir das Objekt am Besten.
180-340x OIII und UHC
Minkowski 1-92 Footprintnebula Minkowski Fußabdruck
Hubble Aufnahme
DSS Aufnahme
520x
ist ein planetarischer Nebel im Sternbild Schwan.Er ist zwar hell aber sehr klein und benötigt ein klasse Seeing und dadurch hohe Vergrößerungen. Mit Hilfe von Frank war der "Fußabdruck" dann auch bald im Okular zu sehen. DIe Trennung der Zwei gestaltete sich jedoch nicht einfach, war aber schon sichtbar. Der NW Teil sah ich heller und größer. Der SO Teil ist schwächer und kleiner.
Hier noch eine Zeichnung von Matze, der unter anderem im Pegasus die Objekte abgraste. Wir wissen ja nun alle das Matze sich den Galaxien verschrieben hat. Ich denke ich werde ihn noch für so manchen PN begeistern müssen...
NGC 7332 und NGC 7339 Gx Pegasus von Matthias Pagano
NGC 7332 ist mit 11m7 die hellere der beiden
NGC 7339 ist visuell 12m5 hell und schwächer wie NGC 7332
Rotlichtalarm auf der EWS Bild von Matthias Pagano
Die Morgendämmerung war im vollem Gange... Bild von Matthias Pagano
Der 3/4.8.2013 Tag 2 auf der EWS
Gegen 11 Uhr bekamen wir noch unser Frühstück, das keine Wünsche offen ließ!! Daumen hoch!!
Der Tag sah anfangs noch gut aus. Doch verwandelte sich das tiefe Blau des Himmels vom Vortag, in ein weißliches blau und gegen Mittag bildeten sich im Süden saftige Gewitterwolken und Fronten.
Im Hintergrund ist eine riesige Gewitterfront im Süden zu Gange...
Das Bild machte Matze von der Panoramawebcam
Nach einem "Astromenü" auf dem EWS am Abend, das heißt ein Wiener Schnitzel mit Fretatensuppe zur Vorspeise. Matze bestellte ein Teller Spagetti Bolognese. Wenn das kein schlechtes Omen war!! Und so kam es!!! Mann Matze!!!!
Sicht auf die 3 Teleskope auf der EWS mit der Panoramawebcam
Vin Süden und Westen rasten gegen 21:00 Uhr Gewitterfronten ein und Wind kam auf!! Wir bauten auf und nach einem aktuellen telefonischen Wetterbericht von Friedl, der wohlweislich zu Hause geblieben war, bauten wir wieder ab und beendeten unsere Beobachtungsnacht!
Hier noch ein Bild vom Fuschertörlrestaurant auf dei EWS. Da hatten wir noch Hoffnung...
Trotz alledem waren es coole 2 Tage mit einer sehr guten Nacht!! Die Rückfahrt nach Hause war geprägt von schweren Gewittern, vor allem in meiner Heimat. Bis bald Edelweißspitze!! Vor allem Uwe erwischte es knüppeldick!!