Eine sehr kalte Nacht in Oberried/Allgäu
Datum:16/17.01.2012
Beobachtungszeit: 19:30-0:50
Beobachtungsort:Oberried/Allgäu 900m
Mitbeobachter:Matthias Pagano
Teleskope: 16 Zoll Blackbird One; 20 Zoll Dobson
Himmelsbedingungen
Bewölkung: klar
Temp: -12°
Humanity:72%
SQM: 20,80mag/arsec; Die Messung wurde duch den liegenden Schnee verfälscht
GG: 5m8 -6m0
Bortle: 5
Transparenz: miserabel
Seeing:mittelmäßig bis gut und dann wieder schlecht......
Beobachtungsobjekte:M 42; NGC 2371/2; NGC 2022; M 1; NGC 2903; NGC 2359, NGC 2903, NGC 2392, NGC 1535
Zeichnungen:keine...zu Kalt!!!
Bericht:
Gegen 19 Uhr kam ich bereits in der Dunkelheit in Oberried an.
Schon die Runterfahrt machte mich eine wenig skeptisch, da der Horizont bis 30°
im Dunst stand!! Den ganzen Tag war sonst keine Wolke zu sehen!
Ich stellte mein 16 Zöller zum ersten Mal neben der Garage auf! 40cm Schnee,
ließen mich nach oben ausweichen.
Nach einem schönen Kaffee bei Friedl, wo ich meine Termine bis April abglich, kam auch schon
Matthias vor Ort an!
Wir stellten bald fest , das die kommende Nacht nßerst durchschnittlich werden würde!
Der Himmel war irgendwie schwammig, teilweise milchig!! Es war kalt und die Luftfeuchte
war gegen 21:00 bei 72% stabil! Es war soweit einigermaoßen trocken!
So stellte ich mein Beobachtungsprogramm um. Ich wollte eigentlich eine kleine Gx-Tour unternehmen,
änderte dann aber auf die großen, berühmten Beobachtungsobjekte im Winter aus.
Der Reiz war, das wir parallel die gleichen Objekte, mit der etwa gleichen Vergrößerung, beobachteten!
NGC 2371/2 war so ein Beispiel! Ein entäuschender Anblick!
Wir hatten noch das Bild vor 2 Monaten auf der Kreuzleshöhe im Kopf! Dort knallte das Objekt mit einem
deutlich sichtbaren Zentralstern entgegen. Die 2 Nebelanteile verschwammen richtig! Von den Bögen
war nichts zu sehen! Auch keine Verbesserung mit 20 Zoll!
Ich beobachtete weiter NGC 2392! Das "Clowngesicht" war teilweise mit über 300x zu sehen!
M 1 war mit 180x und einem OIII Filter relativ gut zu sehen. 2 Sterne blitzten am Rand des Nebels heraus!
M 42 war im 20 Zoll schon ein Hammer! Die Filamentstruktur kommt mit dieser Öffnung noch besser durch!
NGC 2022 war schwer zu finden, jedoch irgendwann wars dann soweit!
NGC 2903, die große Balken-Gx im Löwen war schwammig zu sehen. Der helle mittige Balken war dennoch gut auszumachen.
Das Zentrum ist sehr hell! Sonst keine Einzelheiten sichtbar.
NGC 1535 oder "Cleopatras Auge" im Sternbild Eridianus ist ein leicht auffindbarer PN! Der Zentralstern knallt heraus, ähnlich wie beim Eskimonebel! Die äußere und innere Schale sind kurz zu sehen und versinken dann im schlechten Seeing!
NGC 2359, "Thors Helm", sieht mit dem Lumicon O III deutlich und hell aus! Die Schulter und Halsbereich sind gut sichtbar!
Der runde Teil des Nebels ist östlich am Rand deutlich heller! Zur Mitte wird er deutlich dunkler!!
Der alternative Beobachtungsplatz Klicke auf das Bild!!
Bei -12°C machten wir eine wärmende Pause in der Ferienwohnung! Friedl hatte das Zimmer
extra für uns aufgewärmt!! Das war natürlich Luxus, da wir ja heute nicht darin übernachteten!!
Danach beendeten wir dann langsam unsere Beobachtungsnacht! Der Halbmond hellte bereits
den Osten leicht auf...
Fazit:
Für mich war die schlechte Transparenz schlecht nachvollziehbar! Es war trockenkalt, wolkenlos und
der Platz ist dunkel!!Ich hatte noch nie so schlechte Bedingungen in Oberried! Sind wir schon zu verwöhnt????
Der Unterschied vom 16 Zoll auf 20 Zoll ist sichtbar, jedoch nicht überragend!! Ein dunkler transparenter Himmel ist viel wichtiger als 4 Zoll mehr Öffnung!
Unterschiede z.B. beim Orionnebel sind die dunklen Filamentstrukturen. Die kommen beim 20 Zöller von Matthias doch noch deutlicher raus! Der Zentralstern von NGC 2731/2 war mit 16 und 20 Zoll nicht sichbar!! Das zeigt die miserablen Bedingungen dieser Nacht!!
Aber trotzdem war es wieder ein Spaß mit Matthias hinter dem Okular zu stehen!
Bis demnächst bei Neumond!