Ein kleines Beobachtungsfenster...im April..

Prolog: Ein Toilettenbesuch gegen 2:30 Uhr wurde mir zum Verhängnis!!!
Ich schaute aus dem Fenster und ein unglaublich transparenter Sternhimmel lachte mich an!! Kein Horizontdunst oder ähnliches war zu sehen. Die Sommermilchstraße knallte einfach bis zum Horizont!!
Ruckzuck war ich warm angezogen und stellte im dunklen rückwärtigem Garten, mein 16 Zöller auf.

Die Lichter im Ort waren alle aus! Der Himmel war transparent und eine hervorragend kontratreiche Milchstraße lachte mich an. Ich beschloß ein länger schon gehegtes Objekt anzupacken!! Messier 8 im Frühling beobachten.. Die Idee war diesen Nebel an den Monaten des Jahres beobachten, wenn der Himmel so richtig dunkel ist!!
Dunkel war es!! Messier 8 war mit bloßem Auge über dem Horizont deutlich zu sehen!
Klar zum warm werden stellte ich M 101, die wunderbar ihre Spiralarme sichtbar werden ließ und M 51 war einfach nur eine Wucht!! Ich war erstaunt, was da mitten in meinem Ort Stafflangen, möglich war!!! Also ein Aufruf meinerseits an alle Gemeinden und Ortschaften...Lichter aus!!!!!!

Von 3:30 bis zur Dämmerung saß ich dann an diesem Highlight des Nord- und Südhimmels!!

graukeil2_16
Originalskizze:

M_8_Originalskizze_klein

Die Reinzeichnung (Zum Invertieren klick auf die Zeichnung)

M_8_neg_klein

Teleskop: 16 Zoll f:4,5
Vergrößerung: 105-136x
Filter: UHC
Bedingungen: 6m3+, SQM 21,40 ohne Linse, Luftfeuchte bei 65%

Ich fertigte am Okular eine Skizze nach der Methode von Uwe Glahn an. Dieses Objekt ist komplett am Teleskop nach meiner Meinung, nicht zu zeichnen!!! Das heißt ich zeichnete soviel wie möglich Details in Form von Zeichen und Symbolik und Zahlen, die für Helligkeit, Helligkeitsunterschiede, Dunkelregionen ect. standen, aufs Papier!! Ich begann mit den Sternen und versuchte dann die Form des Nebels zu zeichnen. Ich betone ich versuchte es!!! Denn die Form und das exakte visuelle Aussehen des Nebels zu treffen, ist verdammt schwer, wenn nicht gar unmöglich!!
Ich zeichnete dann die verschiedenen Helligkeitsunterschiede und Details, wie Ausbuchtungen oder Dunkelregionen hinzu. Das Problem bei diesem Objekt ist wie beim Orionnebel, die Helligkeitsunterschiede der Nebelfilamente aufs Papier zu bringen!!

Zu Hause hab ich dann die Skizze ins Reine gezeichnet!! Ich saß da nochmals 2 Stunden konzentriert bei der Arbeit!! Das Ergebnis ist für mich zwiespältig, da dieser wunderschöne Nebel für mich visuell viel schöner aussieht, wie auf überbelichteten Detailarmen Fotos und zeichentechnisch fast nicht machbar ist!! Es war ein Versuch.....

Zeichnung in einer höheren Auflösung

Zeichenzeit: 3:15-5:15

dann gingen wieder die Lichter an und die Morgendämmerung hellte den Osthimmel auf...