Datum: 31.5./1.6.2008 von 22:30 - 4:15

Ort: Oberried bei Grünenbach

Himmelsqualität: Sehr gute Durchsicht, ruhige Luft, Seeing 2-3 von 6

Max. SQM-Wert: 21,66

Beobachter: Gitti und Hans-Jürgen Merk

Instrument: 16 Zoll Lightbridge

Beobachtungsobjekte: M 13 , M 108, M 51, M 101, M 8, M 20, M 17, M 16,M 57, M 27

Und wieder war es mal wieder soweit. Wir packten unsere 7 Sachen und wir karrten nach Oberried bei Ebratshofen im Allgäu. Auf knapp 900m Höhe liegt die wunderschön gelegene Ferienwohnung der Familie Reich. Friedel und ihr Mann begrüßten uns und wir saßen bei schwülem Wetter im Schatten und ich genoß ein kühles Bier.

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Unsere Beobachtungsterasse mit dem 16 Zoll Lightbridge

Das Wetter war die nächsten 2 Tage tagsüber schön, gegen Abend jedoch zogen Gewitter auf . So ließ ich mein Teleskop diese und nächste Nacht noch im Heizungskeller stehen. Die dritte Nacht schien dann was zu werden. Die Gewitterfront hatte sich noch nach morgentlichem Regen verabschiedet. Wir verbrachten den letzten Tag mit einem schönen Ausflug am Albsee und besuchten danach noch die Niedersonthofer Seen. Ein Gewitter ließ uns auf der Heimfahrt wieder an eine schöne Beobachtungsnacht zweifeln.

Um 20:30 holte ich unseren 16 Zöller ins Freie und justierte das Teleskop. Der Himmel war noch leicht bewölkt. Denoch war eine Aufklarungstendenz sichtbar.

Um 22:30 war der Himmel klar!! Der Startschuß fiel.

Nach anfänglichen Justierungsproblemen meines Lichtsuchers, war zuerst mal Gitti dran. Sie hatte sich ein kleines Programm fertig gestellt, daß sie hauptsächlich zum Ursa Major und zum Sternbild Jagdhunde führte.
Der M 13 war unser erstes Objekt. Er ist mit dem 16 Zöller einfach Klasse. Ich versuchte zum ersten mal mein neues Okular, ein 13,4mm Speers Waler. Wau!! Wirklich ein tolles Oku. Die Schärfe auch im Randbereich war deutlich sichtbar. Es passt zu meinem Öffnungsverhältnis von f 4,5 wunderbar.
Gitti spulte genüsslich ihr Programm herunter. Von M 108, M 97, M 109 stieß sie dann zu M 51. Das SQM maß 21,66.
M 51 war der Hammer. Mit 136 facher Vergrößerung offenbarte er uns direkt seine Spiralarme. Ein wunderschöner Anblick. Das nächste Ziel war mein erstes Ziel, bei dem ich den Zeichenstift heraus holen wollte.
M 101 war gleichenfalls der Hammer. Zum ersten Mal sah ich direkt auf die Spiralarmstruktur. Die Nebelknoten, vor allem im unteren Arm waren deutlich sichtbar. Ebenso ein heller Knoten oberhalb und rechts seitlich vom Zentrum.

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Ich zog dann das Teleskop gen Süden. Die Sagitaurusmilchstraßenregion war wunderschön zu sehen.
M 8, der Lagunennebel war mit bloßem Auge gut sichtbar. Der Anblick mit 136 facher Vergrößerung und einem UHC Filter machte mich "glücklich"!

Vor allem der rechte schwächere Teil hatte mit dem UHC eine deutliche Struktur.

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M 20 oder Trifidnebel ist nur ein paar Grad oberhalb von M 8. Schon im 42mm Okular ist die schöne Dunkelstruktur zu erkennen. Ich vergrößere bis 264 fach hoch und sehe wunderschön die dunklen Zonen des Nebels, der sich in 4 Zonen teilt. EIn einzigartiger Anblick, der mein Spechtlerherz höher schlagen ließ.

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Ich schwenkte mein Dobson ein wenig weiter nach oben und fand bald mein nächstes Ziel. Auch M 17 war heute mit bloßem Auge sichtbar. 21,65 maß das SQM. Mit 136 facher Vergrößerung und einem UHC Filter kommen die Nebelstrukturen um die Schwanenform deutlich hervor, Die Schwanenform fällt mir heute zum ersten Mal so richtig ins Auge!

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Weiter gehts mit der Reise durch die Sagitauruswolke zu M 16. Der Adlernebel zeigt ohne Filter schwach seine Pilzartige Form. Verstärkt wird sie deutlich mit einem UHC Filter. Ich vergrößerte nur bis 136fach. Das Speers Waler 13,4 wird heute zu meinem Lieblingsokular.

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Ich schwenke danach zum Schwan und hatte den Cirrusnebel zum ersten Mal 2008 im Oku. Mit dem 16 Zoll ist es natürlich auch eine Premiere. Der Wahnsinn wie mit 136 facher Vergrößerung kommt die wabige Struktur ist wunderschön ins Blickfeld. Das Zeichnen erspar ich mir. So ein Anblick kann man meiner Meinung nicht auf Papier bringen.

Der Ringnebel M 57 ist der nächste der Sommerklassiker. auch mit über 500 fache Vergrößerung sehe ich den malefizten Zentralstern nicht. Es ist 3 Uhr und der Himmel ist ein bischen heller geworden. Das SQM misst 21,23 und bestätigt meine Befürchtung. Der Mond kommt!!

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Schnell noch zu M 27 dem Hantelnebel und meine Nacht ist perfekt. Trotz leicht aufgehelltem Himmel ist es immer wieder ein phantastischer Anblick. Der UHC bringt auch bei diesem Objekt noch mehr Strukturen um die Hantelform heraus.Der Zentralstern kann ich schwach durchblinken sehen.

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Der Abschluß bildete Jupiter, der jetzt schon fast das Sternbild Schütze erreicht hatte. Ich sah 3 Wolkenbänder. Ein schöner Abschluß einer erfolgreichen Beobachtungsnacht.
Danach hellte es schnell im Osten auf. Die Mondsichel war bereits zu sehen. 4 Uhr war es jetzt schon. Das Zeichnen hat einfach Zeit gebraucht. Eine tolle Beobachtungsnacht ging zu Ende. Nach kurzen Aufräumarbeiten suchte ich müde mein Bett auf.
Bis zum nächsten Mal im Juli!!